Sorbit (E 420) ist ein Zuckeralkohol, der aus Früchten und Gemüse gewonnen wird. Kurz gesagt, Sorbit ist nicht fructosefrei.
Als Zuckeraustauschstoff tut er nichts für die Figur, weil er sowohl Kohlenhydrate als auch Kalorien enthält. Mit diesem Stoff kann der Hersteller einfach „zuckerfrei“ auf seine Produkte schreiben.
Sorbit hat auf alle Fälle nur eine kalorienreduzierende Wirkung – er ist nicht kalorienfrei. Da Sorbit aus Obst und Gemüse gewonnen wird, enthält es chemisch gesehen Fructosebestandteile.
Eigenschaften von Sorbit
Sorbit wird nicht nur zum Süßen verwendet, sondern auch als Füllstoff und Feuchthaltemittel in Lebensmitteln. Da Sorbit nur halb so süß wie Haushaltszucker ist, eignet er sich für solche Dinge ideal. Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist die Verwendung als Trägerstoff für Aromen.
Wo ist Sorbit enthalten?
Natürlich kommt Sorbit als chemischer Stoff in Steinobst vor. Also in Pfirsichen oder Aprikosen. Ebenso in Kernobst wie Äpfeln. Auch Avocado enthält geringe Mengen von Sorbit.
Sorbit ist zudem in Rosinen und allen anderen Arten von Trockenfrüchten vorhanden! Dabei ist bei Trockenfrüchten die Konzentration an Sorbit hoch. Außerdem findet sich Sorbit auf natürliche Weise in allen Formen von Fruchtsäften.
In der Lebensmittelindustrie wird Sorbit in Diätprodukten eingesetzt, insbesondere in Kaugummis, Lutschbonbons, aber auch in Limonaden. Erinnern wir uns – Sorbit ist auch ein Feuchthaltemittel und Füllstoff. Insofern eignet er sich ideal für Kaugummis.
Zudem findet man Sorbit auch gerne in Fertigsaucen, weil er durch seine Fähigkeit zum Feuchthalten für eine gute Haltbarkeit sorgt. Das Gleiche gilt auch für Fertiggerichte. Dort wird Sorbit ebenfalls gerne verwendet.
Weiterhin nutzen Hersteller Sorbit in Süßwaren wie Keksen, wo das Produkt Feuchtigkeit aufweisen soll. Zudem wird es gerne in Zahnpasta und anderen Artikeln für die Mundhygiene eingesetzt.
Man muss sich also bei einer Fructoseintoleranz unbedingt die E-Nummer „E 420“ merken! Nicht immer wird das Wort „Sorbit“ in der Zutatenliste verwendet. Sorbit kann auch unter den Namen Sorbitol oder Glucitol auf dem Etikett stehen. Dabei ändert sich aber nie die E-Nummer „E 420“. Man kann das Kind anders nennen, aber die E-Nummer bleibt dieselbe.
Warum ist Sorbit ungeeignet bei Fructoseintoleranz?
Im Darm wird Sorbit über den Transporter GLUT-5 aufgenommen. Dasselbe Transportprotein benötigt auch Fructose. Und obwohl Sorbit chemisch gesehen keine Fructose ist, kann es durch die Verwendung des gleichen Enzyms die Fructoseintoleranz verstärken, weil GLUT-5 nur in begrenzter Menge vorhanden ist. Ist GLUT-5 beschäftigt, kann es weniger Fructose abbauen. Letzteres verstärkt dann die Intoleranz.
Sowohl Fructose als auch Sorbit können im Darm verbleiben und ziehen dort Wasser an. Damit führt die Kombination aus Fructose und Sorbit zu mehr Wassereinlagerungen im Körper.
Die nicht verarbeitete Fructose und Sorbit vergären im Dickdarm, was dann, neben Wassereinlagerungen, vor allem auch zu Bauchkrämpfen, Blähungen, Durchfall und Übelkeit führen kann.
Verwenden Sie Stevia und Erythrit zum Süßen und backen Sie einfach selber! Achten Sie beim Kauf von Zahnpasta und Mundwasser unbedingt auf die Zusatzstoffe! Kochen Sie selber und verwenden Sie Fertigprodukte aus der Tiefkühltruhe nur, wenn Sie diese vorher mit den richtigen Zutaten selber zubereitet haben. Dann sind Sie auf der sicheren Seite.
Bildquelle: Aalo Lens Unsplash
Quellenangabe: PubMed